Die Forschungsgruppe LiPA wurde mit Jahresbeginn 2019 von Vertreter*innen der Studiengänge Disability & Diversity Studies und Soziale Arbeit an der Fachhochschule Kärnten gegründet.
Primäre Aufgabe der Forschungsgruppe ist es, die Inklusivität der Erwerbswelt bezogen auf Menschen, die mit besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten in der Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt konfrontiert sind, zu analysieren und hierdurch Best-Practice-Beispiele zu definieren.
LiPA ist mit einer 5-jährigen Entwicklungsphase angelegt und soll sich in dieser Zeit zu einer Kompetenzadresse für Beratung, Evaluation und Wirkungsforschung im Bereich der Arbeitsmarktintegration entwickeln.
Forschungsinteresse
WANDEL
Durch Individualisierung und Spezialisierung, Digitalisierung und Rationalisierung unterliegt die spätmoderne Arbeitsgesellschaft einem beschleunigten Wandel. Diese Dynamik erfordert hohe Anpassungsleistungen: Wer nicht Schritt halten kann, gerät rasch auf das Abstellgleis.
PROBLEMATIK
Der Weg der (Re-)Integration in den ersten Erwerbsarbeitsmarkt ist mit zahlreichen Barrieren gepflastert. Einige Personengruppen können diesen Anforderungen jedoch nicht nachkommen. Trotz vielfacher sozialpolitischer Bemühungen und Maßnahmen konnten bisher nur wenig praktikable Lösungen, die dem Ausschluss dieser marginalisierten Personen aus dem Erwerbsleben angemessen begegnen können, entwickelt werden.
LÖSUNG
Das Forschungsprojekt nimmt nicht nur die aktuellen Herausforderungen am Erwerbsarbeitsmarkt von besonders benachteiligten Personengruppen in den Blick, sondern versucht ebenso mögliche innovative Lösungsansätze (Good- & Best-Practice-Beispiele) für den Abbau besagter Barrieren zu finden.
Zielgruppen
Im Rahmen der Forschungstätigkeit werden folgende vier Zielgruppen und ihre Inklusion in die Arbeitswelt fokussiert:
(1) JUGENDLICHE bzw. JUNGE ERWACHSENE (inkl. „CARE-LEAVER)
…scheitern oft bereits an der ersten Schwelle in den Arbeitsmarkt anlässlich fehlender Qualifikationen und zu großen Herausforderungen.
(2) ERWACHSENE ERWERBSLOSE bzw. LANGZEITARBEITSLOSE
…befinden sich angesichts der Arbeitslosigkeit häufig in einer Abwärtsspirale von Ablehnung, Resignation und Rückzug
(3) MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN UND CHRONISCHEN ERKRANKUNGEN (inkl. psychischen Erkrankungen)
…finden meist aufgrund des Mehraufwandes, der ihre Einstellung bedeuten würde, keine zufriedenstellende Beschäftigung
(4) MENSCHEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND bzw. FLUCHTERFAHRUNGEN
…rücken in den letzten Jahren stärker in die Fachöffentlichkeit infolge der besonderen Hindernisse und Schwierigkeiten, die sich aus Integrationsversuchen in den ersten Erwerbsarbeitsmarkt ergeben
Was wir tun
LiPA verfolgt 6 Aufgaben:
(1) ERHEBEN
Die Inklusivität der Erwerbsarbeit bezogen auf die vier Zielgruppen untersuchen.
(2) ERMITTELN
Geeignete Maßnahmen zur Inklusion dieser Zielgruppen ermitteln (Good- und Best-Practice-Modelle).
(3) VERGEICHEN
Vergleich innovativer Ansätze zur Arbeitsmarktinklusion, nicht nur in nationalen sondern ebenso im internationalen Raum.
(4) VERNETZEN
Synergien herstellen einerseits zwischen den vier Zielgruppen, andererseits hinsichtlich der fachlichen Expertisen
(5) BERATEN
Entwicklung einer Evaluations- und Wirkungsforschung zum Themengebiet und deren Umsetzung in drittmittelfähige Praxis- und Politikberatung.
(6) INTEGRIEREN
Integration des Erkenntnisgewinns in Lehre, Aus- und Weiterbildung.
Ergebnisse
2021
Sammelband „Wandel der Erwerbsarbeit – Innovative Ansätze der Inklusion“
2019
Workshop: EUSE (European Union for Supported Employment)
Führungskräftedialog 2019 zum Thema: „Arbeitsmarktintegration und -inklusion“ an der FH Kärnten
Masterprojekt: „Summerschool2019 – Inklusion am Arbeitsmarkt“
Aus- und Weiterbildungen
Soziale Handlungskompetenzen für die Betriebsratstätigkeit (Zertifikatslehrgang)
Systemische Beratungskompetenzen (Zertifikatslehrgang)