11.04.2025
Auf der 6. Women in Data Science (WiDS) Villach-Konferenz am 10. April 2025 hielt Dariia Strelnikova, leitende Forscherin bei der SIENA-Forschungsgruppe der Fachhochschule Kärnten, einen aufschlussreichen Vortrag mit dem Titel „Generierung ergänzender räumlicher Informationen zur Automatisierung der strategischen Risikobewertung für Anwendungen im Bereich der urbanen Luftmobilität”.
Zwar gibt es bereits robuste Rahmenwerke für die Risikobewertung wie SORA (Specific Operations Risk Assessment) und mehrschichtige regulatorische Leitlinien auf europäischer und nationaler Ebene, doch besteht nach wie vor eine kritische Lücke: die Verfügbarkeit und Nutzbarkeit ergänzender räumlicher Daten, die für die Operationalisierung dieser Rahmenwerke erforderlich sind – insbesondere für automatisierte, skalierbare Risikobewertungen in der Urban Air Mobility (UAM). Mit der zunehmenden Verbreitung von UAM sind manuelle, fallweise Bewertungen nicht mehr tragbar. Automatisierung ist der Schlüssel, erfordert jedoch maschinenlesbare, hochauflösende, standardisierte und zugängliche Geodaten wie 3D-Stadtmodelle, Bevölkerungsdichte, Lärmempfindlichkeitszonen und Notfallinfrastruktur.
In ihrem Vortrag betonte Dariia, dass solche Daten häufig fehlen, fragmentiert oder veraltet sind oder in nicht maschinenlesbaren Formaten und mit eingeschränktem Zugriff gespeichert sind. Selbst wenn sie verfügbar sind, weisen sie möglicherweise keine ausreichende Auflösung auf oder sind mit erheblichen Kosten verbunden. Darüber hinaus gibt es derzeit keine standardisierten Algorithmen oder Arbeitsabläufe für die Umwandlung bestehender Geodatensätze in die strukturierten Risikoindikatoren, die UAM-Betreiber und Behörden benötigen. Sie skizzierte, welche räumlichen Daten derzeit verfügbar sind, wo die dringendsten Lücken bestehen und welche technischen und institutionellen Verbesserungen notwendig sind, um eine skalierbare Automatisierung zu ermöglichen – wobei sie die Notwendigkeit interoperabler, API-gesteuerter und von Grund auf offener Ökosysteme für räumliche Daten hervorhob, die die sichere und gerechte Integration von UAM in den städtischen Luftraum unterstützen.
Ihre Präsentation löste unter ca. 300 Teilnehmerinnen wichtige Diskussionen darüber aus, wie Datenwissenschaft dazu beitragen kann, die Lücke zwischen regulatorischen Rahmenbedingungen und der Umsetzung in der Praxis zu schließen – damit der Luftraum über unseren Städten nicht nur intelligent, sondern auch sicher und zugänglich ist.
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Mehr zur Konferenz: WiDS Villach 2025