Panel 2: Nachhaltiger Konsum

Bewusst, ethisch, umweltfreundlich?
Nachhaltiger Konsum zur Stärkung der Resilienz von Städten, Gemeinden und Regionen

Chairs:
Karin Dobernig,
FH Wiener Neustadt
Elisabeth Steiner, FH Wiener Neustadt
Birgit Teufer, IMC FH Krems

Ziel dieses Panels ist, nachhaltigen Konsum aus unterschiedlichen disziplinären Blickwinkeln zu beleuchten und mit Stärkung der Resilienz von Städten, Gemeinden und Regionen in Verbindung zu bringen.

Themen

Wir möchten in diesem Panel Forschung zu alternativen, nachhaltigen Konsumformen eine Plattform bieten und deren möglichen Einfluss auf die Stärkung der Resilienz von Städten, Gemeinden und Regionen diskutieren. Wir freuen uns über Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Forschungsdisziplinen mit dem vielschichtigen Feld des nachhaltigen Konsums auseinandersetzen.

Eingereicht werden können u. a. Beiträgen zu/r:

  • Beschreibung und Erforschung von nachhaltigen Konsum- und Prosumptionspraktiken sowie Suffizienzstrategien in unterschiedlichen Konsumkontexten
  • Erforschung von Motiven für nachhaltigen Konsum in unterschiedlichsten Konsumkontexten wie etwa Ernährung, Mobilität, und Energie
  • Verständnis der vorherrschenden Hindernisse für nachhaltigen Konsum sowie der Faktoren, die möglicherweise die Übernahme nachhaltiger Konsummuster behindern
  • Theorien, die nachhaltiges Konsumverhalten erklären oder modellieren
  • Entwicklung und Untersuchung von Maßnahmen um nachhaltigen Konsum zu fördern und VerbraucherInnen für die Umweltauswirkungen ihrer Konsumpraktiken zu sensibilisieren

 

Eingereichte Beiträge sollten einen theoretischen Rahmen sowie wissenschaftliche und praktische Implikationen darlegen. Auch sind Forschungsarbeiten von besonderem Interesse, die möglichst transdisziplinär durchgeführt wurden. Transdisziplinarität umfasst auch den Einbezug von nicht-wissenschaftlichen Stakeholdern, d.h. Arbeiten, die Citizen Science Aspekte berücksichtigt haben, sind ganz besonders willkommen. Beiträge von Jungforscher*innen bzw. Studierenden werden ausdrücklich begrüßt.

Zusammenfassung

Für einen Wandel hin zu einer ökologisch nachhaltigen und sozial verträglichen Wirtschaft und Gesellschaft ist eine umfassende Transformation von Konsumpraktiken in industrialisierten Ländern – allen voran in den Bereichen Mobilität, Ernährung, und Energie – unerlässlich. Konsument*innen haben durch ihre Entscheidungen, Verhaltensweisen und Alltagspraktiken große Auswirkungen auf ihre soziale und biophysische Umwelt. Zugleich sind sie Kernakteure des Wandels hin zu einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft.

Die Förderung nachhaltigen Konsumverhaltens ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Umwelteinstellung und -bewusstsein werden oft nicht in Verhaltensweisen umgesetzt (Tsarenko et al., 2013), was dazu führt, dass nachhaltige Produkte nur in erstaunlich geringem Maße angenommen werden (de Pelsmacker, Driesen, & Rayp, 2005). Während die internen Motive für nachhaltige Konsumentscheidungen schon recht gut untersucht wurden, ist die Rolle externer Einflüsse noch wenig bekannt. In Anbetracht der Tatsache, dass sich Unternehmen zunehmend bemühen, bewusste Geschäftspraktiken einzuführen und zu kommunizieren, ist es von wesentlicher Bedeutung zu verstehen, wie diese Maßnahmen die Reaktionen der Verbraucher*innen beeinflussen.

Nachhaltiger Konsum beschreibt die Nutzung von Dienstleistungen und Produkten, die menschliche Grundbedürfnisse befriedigen und eine bessere Lebensqualität bieten, während gleichzeitig die Nutzung natürlicher Ressourcen sowie Emissionen und Abfälle während des Lebenszyklus minimiert werden, um die Grundbedürfnisse künftiger Generationen nicht zu gefährden (Norwegian Ministry of the Environment, 1994). Im Rahmen eines integrativen Ansatzes zur sozial-ökologischen Transformation (Görg, et al., 2017) haben alternative, verantwortungsvollere Formen des Konsums in den letzten Jahren und Jahrzehnten Aufmerksamkeit erhalten (Albinsson & Yasanthi Perera, 2012). Der Begriff des „Nachhaltigen Konsums“ umfasst dabei eine Vielzahl von Ansätzen – vom Kauf energieeffizienter und ökologischer Produkte, über kollaborative Konsumpraktiken wie etwa teilen und tauschen bis hin zu einer absoluten Reduktion von Ressourcen und -Energiekonsum im Sinne der Suffizienz und des Minimalismus. Auch die unterschiedlichen Rollen der Konsument*innen – als Prosument*innen in Energiegemeinschaften oder Nahrungsmittelproduzent*innen im urbanen Eigenanbau – sind in den letzten Jahren verstärkt in die Aufmerksamkeit des wissenschaftlichen Diskurses gerückt.  

Konsumpraktiken tragen auch wesentlich zur Gestaltung der Städte, Gemeinden und Regionen in denen sie stattfinden bei. Gerade in Zeiten des globalen Wettbewerbs müssen sich Regionen auf lokale und regionale Bedürfnisse und Bestrebungen konzentrieren, um überleben zu können (Pike, Rodríguez-Pose, & Tomaney, 2016). Neue Konsumformen bieten Innovationspotenzial und können durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsthemen Regionen einen Vorteil für die Entwicklung verschaffen (Potts, 2010).

Alle Panels unterliegen den Einreichkriterien von Track 3.​​


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