Panel 5: PFFH

Partizipative Forschung an und mit Fachhochschulen – Wirksamkeit und Herausforderungen

Chair: Marika Gruber, Fachhochschule Kärnten
Co-Chair: Gabriele Hagendorfer-Jauk, Fachhochschule Kärnten

Ziel ist die Diskussion von partizipativen Forschungsansätzen unter besonderer Berücksichtigung von Citizen Science an/mit österreichischen FHs hinsichtlich Wissenschaftlichkeit, Mehrwert, Wirkung und Methoden.

Themen

  • Erfahrungen mit partizipativen Forschungsdesigns: Kollaboration im Forschungszyklus – von der Projektkonzeption, über die Erhebung, Auswertung, Validierung bis hin zur Dissemination
  • Prinzipien und Arbeitsweisen im Zusammenwirken mit Praxispartner:innen, Co-Forscher:innen und Akteur:innen der Zivilgesellschaft in verschiedensten Forschungsfeldern, wie etwa partizipative Alternsforschung, partizipative Migrationsforschung oder partizipative Bildungsforschung
  • Erfolgsfaktoren für die Erreichbarkeit, Aktivierung und Einbindung diverser, auch schwer erreichbarer und vulnerabler Zielgruppen wie Schüler:innen, Senior:innen oder Migrant:innen sowie diverse Anwendungsfelder partizipativer Forschung (z.B. partizipative Gesundheitsforschung, Community Studies, partizipative Alternsforschung, partizipative Technologieentwicklung) – Erfahrungen aus aktuellen Projektbezügen
  • Einsatz partizipativer Methoden und Tools in unterschiedlichen kollaborativen Forschungsrealitäten – Möglichkeiten und Grenzen
  • Integration von partizipativen Forschungsmethoden in Studienprogramme und Curricula – Möglichkeiten zur und Erfahrungen aus der Einbindung von Studierenden und Nachwuchswissenschafter:innen in partizipative Forschungsprozesse
  • Nachhaltigkeit und Wirksamkeit: Was kommt nach dem Abschluss des kollaborativen Forschungsprozesses – was bleibt, was geht weiter, was etabliert sich?
  • Methoden, Instrumente und partizipative Ansätze zur Messung der Wirksamkeit partizipativer Forschung – partizipative Forschung zwischen Gütekriterien der Wissenschaftlichkeit und Wirkungsentfaltung
  • Kollaborativ entwickelte Forschungsergebnisse kommunizieren – in die disziplinär aufgefächerte wissenschaftliche Community, die Alltagsrealität der Zivilgesellschaft, die Medien oder Politik: kritische Fragen, Fallstricke, wissenschaftstheoretische und praktische Antworten

Zusammenfassung

Das kollaborative und partizipative Erforschen von Themen, das auf gesellschaftliches Wohlergehen, die Anpassung an aktuelle Herausforderungen und Krisen sowie auf eine langfristige Verankerung von wirksamen Initiativen ausgerichtet ist, gilt als grundlegende Zielsetzung verschiedenster partizipativer Ansätze in Forschung und Entwicklung. Zu nennen sind hier u.a. Citizen Science, Participatory Action Research (PAR), Community based participatory research (CBPR) [1], nutzer:innenzentrierte Forschung, aber auch Co-Creation oder Co-Research. Es sind hierbei auch alle transdisziplinären Forschungsansätze umfasst, bei denen akademische Forscher:innen unterschiedlicher Disziplinen mit nicht-akademischen Forschungsteilnehmer:innen gemeinsam neues Wissen zur Zielerreichung  schaffen [2].

In der an Fachhochschulen etablierten angewandten Forschung ist das „gemeinsam wirksam werden“ bereits breit verankert, der Zugang zu diversen Co-Forschenden und deren Einbindung auf Augenhöhe bleibt anspruchsvolle Grundvoraussetzung für die Arbeit an einer gesellschaftlich relevanten und wirksamen Wissensqualität, welche sowohl innovative Resultate hervorbringt und gleichzeitig die Resilienz von Gesellschaft, Wirtschaft, Staat bzw. Umwelt und Natur stärkt. Partizipative Forschung wird jedoch auch begleitet von Herausforderungen und offenen Fragen: Wie kann es gelingen, auch schwer erreichbare und/oder vulnerable Zielgruppen in Forschungsprozesse zu integrieren? Welche Erfahrungen zur Forschungskollaboration zwischen Wissenschafts-, Gesellschafts-, Wirtschafts- und staatlichen Akteur:innen, in den verschiedenen Stufen des Forschungsprozesses gibt es? Welche Methoden und Tools zeigen sich hier besonders erfolgsversprechend? Welche sozialen Innovationen und nachhaltigen Strategien, welche gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ressourcenbezogenen Mehrwerte entstehen durch dieses Zusammenwirken, sowohl für die beteiligten Akteur:innen, die Zivilgesellschaft als auch für die Wissenschaftler:innen der jeweiligen Fachbereiche? Wie lässt sich eine nachhaltige Verankerung von gemeinsam entwickelten Maßnahmen, Prozessen, Produkten, Netzwerken oder Dienstleistungen erzielen und wie lässt sich zudem die Wirkung von partizipativen Forschungsprozessen messen und kommunizieren?

Dieses Panel möchte einen Erfahrungsaustausch zu partizipativer Forschung eröffnen, unabhängig von den jeweiligen Fachdisziplinen und den entsprechenden Forschungsfeldern. Innovative Perspektiven auf mögliche Wege zur Erfassung und Beteiligung unterschiedlicher Stimmen und Erfahrungen von und mit Co-Forschenden werden dabei beleuchtet und diskutiert, um für die weitere Arbeit Anstöße, Ideen sowie kritische Feedbacks zu sammeln und vor allem die Freude an der partizipativen Forschungspraxis zu beflügeln. Zur Einreichung besonders eingeladen werden auch Nachwuchswissenschafter:innen, die sich in ihren fertiggestellten oder laufenden Abschlussarbeiten mit den Panelthemen auseinandersetzen.

 

References

[1] M. V. Eitzel, J. L. Cappadonna, C. Santos‐Lang,  R. E. Duerr, A. Virapongse, S. E. West, C. Kyba, A. Bowser, C. B. Cooper,A. Sforzi,  A. N. Metcalfe, E. S. Harris, M. Thiel, M. Haklay, L.  Ponciano, J. Roche, L. Ceccaroni, F. M. Shilling,D. Dörler, F. Heigl, T. Kiessling,  B. Y. Davis & Q. Jiang, “Citizen Science Terminology Matters: Exploring Key Terms” in Citizen Science: Theory and Practice, 2, 1, 2017, DOI: http://doi.org/10.5334/cstp.96

[2] OECD, “Addressing Societal Challenges using Transdisciplinary Research”, STI Policy Paper, No. 88, 2020, URL: https://www.fwf.ac.at/fileadmin/files/Dokumente/Downloads/2020_OECD-report_addressing_TD_challenges.pdf

Alle Panels unterliegen den Einreichkriterien von Track 3.​​


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